Danny van Uffelen: „Die gesamte Branche profitiert von einer klaren Nachhaltigkeitskommunikation.“
Blumenbüro Holland organisierte kürzlich zwei Rundtischgespräche zum Thema Nachhaltigkeit. Bei diesen Diskussionsrunden standen Fragen rund um Nachhaltigkeit im Allgemeinen und um den Weg der Branche zu mehr Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung. Sowohl Pflanzen- als auch Blumenproduzent*innen nahmen an dem Gespräch teil. Auch die gesellschaftliche Bedeutung von Zierpflanzen und Themen wie Zertifizierung und Innovationen wurden diskutiert. Einer der Teilnehmer war Danny van Uffelen, Marketingleiter des Chrysanthemenproduzenten Zentoo.
Begonnen hat das Streben nach mehr Nachhaltigkeit innerhalb der Branche mit der Formulierung eines Ziels. Van Uffelen erklärt: „Gemeinsam mit einer Züchtervereinigung von 14 Produzent*innen arbeiten wir seit mehr als einem Jahr daran, konkrete nachhaltige Schritte zu unternehmen und herauszufinden, wen und was wir dazu brauchen. Wir prüfen, welche Schritte machbar sind, wie wir voneinander lernen können, wie wir mit Lieferant*innen und Kund*innen zusammenarbeiten können und wie wir dies dann nach außen kommunizieren können. Letztlich profitiert die gesamte Branche von einer klaren Nachhaltigkeitsstrategie und -kommunikation.“
Brancheninteressen an erster Stelle
Es ist allerdings gar nicht so einfach, den richtigen Ansatz für den Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu finden. „Hier dreht es sich nicht nur um die Erfolgsgeschichten Einzelner, sondern um die Branche als Ganzes. Zusammenarbeit ist hier unerlässlich, schließlich geht es um die Wahrnehmung der Konsument*innen und in der Gesellschaft“, findet van Uffelen.
Die Einladung von Blumenbüro Holland kam also genau zum richtigen Zeitpunkt. Während der Rundtischgespräche wurde deutlich, dass ein gemeinsamer Ansatz für die Nachhaltigkeitskommunikation benötigt wird. Auf diese Weise kann ein Auseinanderdriften von Botschaften vermieden werden. Das Blumenbüro kann hier eine einzigartige Rolle spielen, indem es Themen vorgibt, die dann an die Konsument*innen kommuniziert werden können.
Gute Geschichten in Hülle und Fülle
Van Uffelen ist gespannt auf die Ergebnisse der jüngsten Konsumentenumfrage zum Thema Nachhaltigkeit, die von Blumenbüro Holland durchgeführt wurde. „Der Fußabdruck der Branche schien Ende 2022 für die Konsument*innen nicht mehr das Wichtigste zu sein. Wie sieht es jetzt aus? Die Einstellung zum Thema Nachhaltigkeit und Blumen und Pflanzen ist in der Öffentlichkeit immer noch sehr positiv. Mit guten Geschichten und konkreten Beispielen können wir dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Und diese Geschichten gibt es im Überfluss.“
In diesem Zusammenhang verweist er auf die Umfrage vom Oktober 2022. Daraus ging hervor, dass Konsument*innen chemischen Pflanzenschutzmitteln und nicht nachhaltigen Verpackungen besonders kritisch gegenüberstehen. „Gerade in diesen Bereichen wurden große Fortschritte erzielt. Pflanzenschutzmittel haben heute nur noch 18 % der Umweltauswirkungen wie vor 15 Jahren. In den kommenden Jahren werden sich die Auswirkungen auf fast 0 % reduzieren. Auch bei nachhaltigen Verpackungen sind wir einen großen Schritt weiter. Mit der Einführung von Pfand auf Fässer und wiederverwendbaren Kisten wurde eine Nachhaltigkeitsbewegung in Gang gesetzt. Geschichten haben wir genug – wir müssen sie nur erzählen.“
Kollektivität
Für van Uffelen waren die Rundtischgespräche zum Thema Nachhaltigkeit vor allem wegen der großen Vielfalt der Beteiligten wertvoll. „Neben großen und kleinen Akteuren saß zum Beispiel auch ein Bioproduzent mit am Tisch. Und das ist wichtig, denn diese Transformation müssen wir wie gesagt gemeinsam bewältigen. Wir müssen voneinander lernen und uns gegenseitig auf dieser gemeinsamen Entdeckungsreise zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Branche unterstützen.“
